Ein Sicherheitsbündnis mit „Widerstandsgruppen“ und Unterstützerstaaten wird im Parlament diskutiert. Die Luftabwehr des Irans hat indes auf die Sichtung eines „leuchtenden Objekts“ reagiert.
Iranische Abgeordnete wollen ihre Verbündeten und militante Gruppen im Nahen Osten mit einem neuen Verteidigungspakt stärken. Wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, wird angesichts der regionalen Spannungen im Parlament aktuell ein Sicherheitsbündnis mit „Widerstandsgruppen“ und ihren Unterstützerstaaten diskutiert.
Israel hatte zuletzt die libanesische Hisbollah und die Hamas im Gazastreifen, beides Verbündete des Iran, mit der Tötung zentraler Akteure und Anführer erheblich geschwächt.
Gemeinsame Verteidigungsstruktur schaffen
Laut Tasnim zielt der Pakt darauf ab, eine gemeinsame Verteidigungsstruktur zu schaffen und sich gegenseitig in Krisenzeiten zu unterstützen. Laut dem Entwurf wären Länder oder Gruppen, die Mitglied des Widerstandsbündnisses sind, im Falle eines Angriffs durch Israel oder die Vereinigten Staaten verpflichtet, Bündnismitgliedern umfassende Unterstützung in wirtschaftlicher, militärischer und politischer Hinsicht zu leisten.
Die iranische Staatsführung hat im Kampf gegen den Erzfeind Israel in den vergangenen Jahrzehnten seinen Einfluss in der Region stark ausgebaut. Teheran setzt im Irak, in Syrien, im Jemen und im Libanon auf Verbündete im Staat und unterstützt gezielt militante Gruppen als Teil der sogenannten Widerstandsachse.
Der geplante Pakt werde von der Kommission für nationale Sicherheit und Außenpolitik geprüft, berichtete Tasnim weiter. Er soll dem Parlament bald zur Diskussion vorgelegt werden. Das Parlament im Iran ist von religiösen und konservativen Hardlinern dominiert.
Luftabwehralarm in Isfahan
Die iranischen Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben die Luftabwehr in der Kulturmetropole Isfahan aktiviert. Mehrere Explosionen hatten nachts in Erwartung eines israelischen Angriffs Sorgen geschürt.
Dem staatlichen Rundfunk zufolge handelte es sich um ein Verteidigungsmanöver. Die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete unter Berufung auf eine Quelle der Revolutionsgarden, dass die Luftabwehrsysteme nach Sichtung eines „leuchtenden Objekts“ reagiert hätten. Laut dem Bericht war dies keine geplante Übung und es bestand kein Feindkontakt.
Der Konflikt zwischen Israel und Iran schaukelt sich auf
Vor knapp einer Woche hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff kam nach einer Reihe gezielter Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure in Irans Netzwerk nicht-staatlicher Verbündeter richteten. Israel hatte Vergeltung angekündigt.
Die Millionenstadt Isfahan im Zentrum des Landes gilt mit ihrer persisch-islamischen Architektur als eines der beliebtesten Touristenziele des Iran. Rund um die Stadt befinden sich zudem wichtige Einrichtungen der Verteidigungsindustrie und des Atomprogramms. Bereits zu Jahresbeginn waren Rüstungsbetriebe in der Stadt Ziel einer Sabotageaktion. (APA/dpa)
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